Schule/20120625-Montessori

Aus Freifunk Leipzig
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Dies ist ein Anschreiben inkl. Projektbeschreibung an das Maria Montessori Schulzentrum in Leipzig http://www.montessori-leipzig.de/

Anfrage

Sektion Leipzig im Förderverein Freie Netzwerke e.V. c/o Rabener/Rau Stephanstr. 10 10559 Berlin

Bischöfliches Maria-Montessori-Schulzentrum Leipzig Alte Salzstr. 61 – 65 04209 Leipzig


Freifunk am Bischöflichen Maria-Montessori-Schulzentrum


Sehr geehrter Herr Heider,

Im Zuge der Ganztagsbetreuung durch eine Schüler-AG möchten die Schüler der Computer-AG "Bits & Bytes" am Maria Montessori Schulzentrum Leipzig ein Freifunk-Netz aufbauen.

Freifunk ist eine nicht-kommerzielle Initiative für freie, WLAN basierte, Funknetzwerke. Freie Netzwerke werden von immer mehr Bürgern in Eigenregie aufgebaut und gewartet. Freifunk ist also ein Netzwerk von Bürgern für Bürger und im Wesentlichen ein großes, freies WLAN. Zweck unseres Fördervereins ist die Förderung der Bildung und Kultur bezüglich kabelloser und kabelgebundener Computernetzwerke, die der Allgemeinheit zugänglich sind (freie Netzwerke). Der Verein verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke.

Die Integration des Freifunk-Themas in die bestehende Computer AG "Bits & Bytes" wird hiermit angefragt. Der Wunsch wurde von mehreren Schülern aus der AG bereits geäußert. Allerdings wäre auch die Gründung einer eigenen Freifunk-AG für die Zukunft durchaus denkbar. Bei einer positiven Entscheidung ihrerseits kann eine Umsetzung im Dialog der entsprechenden Schüler-AG mit uns erfolgen.

Das vorhandene Schul-Computernetzwerk wird NICHT mit dem Freifunk-Netz in Verbindung gebracht. Die Geräte sollten dauerhaft (24h/d) eingeschaltet bleiben, um die entstandene Funkwolke nicht tageszeitabhängig kollabieren zu lassen. Allerdings benötigen diese handelsüblichen Netzteile zum Betrieb relativ wenig Energie (meist 12V 1A Netzteile).

Bei Fragen oder für weitere Informationen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung. Mit freundlichen Grüßen

... -- ... Name, Berufsbezeichnung, Anschrift

schule@leipzig.freifunk.net

Projektbeschreibung


FREIFUNK MACHT SCHULE 

In Leipzig sind derzeit über 200 private und öffentliche Freifunk-Nodes (WLAN-Acesspoints im ad-hoc Mesh-Betrieb) aktiv, darunter u.a. flächendeckend auf dem Gelände des Conne Island, dem Westwerk in Plagwitz inkl. Karl-Heine-Straße. Weitere bekannte Standorte sind u.a. auch Radio BLAU, die Damenhandschuhfabrik, sowie das Heizhaus. Die meisten privaten Geräte befinden sich derzeit in der Südvorstadt, in Connewitz, Plagwitz und Knautkleeberg.

Unsere Initiative wird durch private, kommunale und kirchliche Einrichtungen unterstützt, die uns entsprechende Standorte zur Verfügung stellen oder auch eigenständig an der Erweiterung des Netzes mitwirken. Organisatorisch wird unsere lnitiative u.a. durch den bundesweiten Verein zur Förderung Freier Netze e.V. unterstützt. In Leipzig ist der offizieller Anlaufpunkt rund um das Thema ein wöchentliche Freifunk-Treffen. Hier werden Neueinsteiger beraten und aktuelle Details sowie Entwicklungen besprochen.


Freifunk eignet sich hervorragend für den Einsatz in der Schule bzw. im schulischen Umfeld.

Schüler sollten schon frühzeitig auf den Umgang mit modernen Kommunikationsmöglichkeiten vorbereitet werden. Die Beschäftigung mit dem Freifunk-Projekt vertieft auf praktische Weise viele Themengebiete aus Mathematik, Physik und Informatik, die im schulischen Lehrplan oft nur theoretisch abgehandelt werden:

Beim Bauen von eigenen Antennen können die Schüler selbst experimentieren. Mit geringstem Materialaufwand erhalten sie auch handwerkliches Geschick. Durch das sofortige Vergleichen und Ausmessen der Antennenparameter ist ein durchaus spielerischer Umgang mit den Wissenschaften gewährleistet und auch viele mathematische Berechnungen sind möglich.

Bei der Auswahl bzw. Betreuung von neuen Standorten für die Freifunk-Geräte erhalten sie neben sozialer Kompetenz auch einen Einblick in Geografie sowie der städtebaulichen Architektur rund um die Schule. Räumliches Denken und das Wissen um die physikalischen Eigenschaften sind gefordert, da zum Beispiel Stahlbeton die Funksignale stark abschwächt.

Die Freifunk-Idee bzw. deren Technologie in Form einer angepassten OpenWRT-Firmware samt Routingprotokoll OLSR bzw. BATMAN basiert - ähnlich wie Linux, OpenOffice oder auch GIMP - auf Open Source (freie Software) und bildet damit die Grundlage für weltweite Kommunikation. Sie wird von bundesweit/weltweit aktiven Communities und zahllosen Einzelpersonen verwendet, gepflegt und ständig erweitert. Ein Einblick in die Informatik und Netzwerke ist also auf jeden Fall garantiert. Wenn mal etwas im Funknetz nicht funktioniert, können die Schüler mit vorhandenen Werkzeugen selbständig auf Fehlersuche gehen bzw. sich Rat in der Community holen.

Nicht zuletzt ergibt sich auch ein Mehrwert für nicht im Projekt involvierten Menschen in der Schule, da diese Infrastruktur frei zur Verfügung gestellt wird. Andere Schulprojekte und -AGs können dadurch entscheidend unterstützt bzw. erst möglich gemacht werden. Als Beispiele seien genannt: Online-Stundenplan, eine Webcam vo(r)m Vogelnest, Wetter-Messungen, ein interner Schul-Blog, Photo-AG, Internet-Computer Kabinett, Jugend forscht, Integration von Smartphones, Musik, ...

Gefahren bestehen selbst beim Antennenbau kaum, einen sicheren Umgang mit dem Lötkolben vorausgesetzt. Alle Geräte arbeiten im Niedrigvolt-Betrieb und die entsprechende Funkstärken der WLAN-Geräte sind weltweit stärkstens reglementiert. Es besteht keine Gefahr durch "Verstrahlung".

Eine Schule erhält somit langfristig die Möglichkeit, ihre Schüler an eine moderne Technologie heranzuführen, sie erste praktische Erfahrungen sammeln zu lassen und sie auch selbst zu entwerfen.

Die ersten benötigten WLAN-Geräte für den Freifunk-Betrieb können vorerst von den Schülern selbst bzw. als Dauerleihgabe der Freifunk Initiative zur Verfügung gestellt werden. Mit Funk-Verbindungen zum benachbarten Heizhaus Leipzig inkl. deren Zusage auf eine weiterführende Zusammenarbeit (siehe auch Skateboard-Kurse) würde das Projekt gestartet, eine Ausweitung bis zur Freie Schule ist mittelfristig angedacht. Funkverbindungen zu benachbarten Hochhäusern bzw. eine Kopplung mit dem Plagwitzer Freifunk-Netz sind die langfristigen Ziele der AG.

Freifunk ist skalierbar

Eine Erweiterung auf eine Vielzahl von Geräten ist angesichts der Wolken-Charakters des Mesh-Netzes möglich und sinnvoll. Finanziell kann die aber nur über Spenden der Eltern, mit Unterstützung des Schule oder durch Fördergelder realisiert werden. Handelsübliche Geräte kosten 20 bis 90 Euro und haben eine geringe Reichweite über nur wenige Räume. Im Freien können bei Sichtkontakt durchaus bis zu mehrere Kilometer mit entsprechenden Antennen überbrückt werden.

Im fortgeschrittenen Stadium der Realisierung wird es hilfreich sein, einige der bereits vorhandenen Netzwerkdosen in den Räumen der Schule für die Kopplung der einzelnen Freifunk-Knoten zu verwenden. Dies kann in Zusammenarbeit mit dem Hausmeister bzw. Techniker der Schule erfolgen und gilt auch für die Montage von Technik in und an Gebäudeteilen bzw. auf dem Dach. Die Antennen sind nur wenige Dezimeter gross und oft für eine sinnvolle Reichweite des Funk-Netzes erforderlich.

Eine Mitbenutzung der bestehenden Internetleitung der Schule zur Kopplung mit überregional vorhandenen Freifunk-Netzen bzw. mit anderen Leipziger Stadtteilen ist NICHT notwendig. Diese Anbindung besteht im Falle des Montessori-Gymnasiums bereits durch eine Kooperation mit dem Heizhaus Leipzig.

... Freifunk Leipzig

in Zusammenarbeit mit dem Förderverein Freie Netze e.V.

Spenden an: Bankverbindung Förderverein Freie Netzwerke e.V. Konto 722 722 7006 BLZ 100 900 00 Berliner Volksbank Verwendungszweck: schule.freifunk.net

http://leipzig.freifunk.net http://freifunk.net http://www.freienetze.at/freiheit-vor-ort-handbuch-kommunale-netzpolitik#